Der 230 Lichtjahre entfernte Himmelskörper 2MASS1207-3932 besitzt einen Materieausfluss. Solche Jets sind häufig im All und werden in ganz unterschiedlichen Systemen beobachtet – von den energiereichen Zentren aktiver Galaxien bis hin zu neu entstehenden Sternen. Doch der Jet von 2MASS1207-3932 ist ein Novum, weil sich hinter dem trockenen Namen ein Brauner Zwerg verbirgt – ein Zwitter zwischen Planet und Stern. Seine 24-fache Masse von Jupiter genügt nicht, um im Zentrum Energie durch Kernfusion zu erzeugen wie ein richtiger Stern.
Nie zuvor hatten Astronomen einen Jet bei einem Braunen Zwerg beobachtet. Auch jetzt gelang dies nur durch das fulminante Auflösungsvermögen des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile. Denn der Jet ist nur etwa 0,1 Bogensekunde lang – so groß wie eine Zwei-Euro-Münze, betrachtet aus 40 Kilometer Distanz. Von dem Braunen Zwerg schießt der Materiestrom einige Kilometer pro Sekunde rasch und rund eine Milliarde Kilometer weit ins All. Das entdeckte das internationale Astronomenteam um Emma Whelan vom Dublin Institute for Advanced Studies in Irland.
2MASS1207-3932 sorgte schon früher für Überraschungen. Er war der erste „Stern“, bei dem ein Planet fotografiert werden konnte – ein fünf Jupitermassen schwerer Riese. Und letztes Jahr fanden Astronomen eine Staubscheibe um den Braunen Zwerg, wie sie auch junge Sterne umgibt.