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Der Marathon-Mann

48 Runden plus 396,6 Meter, davon etwa je ein Drittel leicht abfallend, eben und leicht ansteigend. Insgesamt 42,195 Kilometer sind zu bewältigen. Die Strecke ist vollständig asphaltiert, frei von Autoverkehr, keine Abgase. So sieht der Marathon im alten Elbtunnel von Hamburg aus, eine der Lieblingsstrecken des Biologie-Professors Hans Drexler. Den Einstieg ins Läuferleben fand Drexler in den Neunzigerjahren in den USA, wo er mehrere Jahre an Leukämiezellen forschte.

Er ist nicht nur dem Laufen, sondern auch der Leukämieforschung treu geblieben. Heute arbeitet Drexler an der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellen (DSMZ) in Braunschweig. Die DSMZ ist eine Service-Einrichtung für Wissenschaftler. Dort werden Mikroorganismen, Pflanzenviren sowie Zelllinien von Menschen, Tieren und Pflanzen gesammelt, kontrolliert, aufbewahrt und an Forscher verkauft. Es wird in Braunschweig aber auch geforscht, vor allem über Bakterien.

Drexler leitet die Abteilung für menschliche und tierische Zelllinien. Sein besonderes Interesse gilt leukämischen Zelllinien. Über 600 davon stehen in seinem Katalog, ein paar weitere Hundert unverkäufliche und deshalb nicht öffentlich registrierte hat er ebenfalls in seinen Kühlfächern. Diese Krebszellen sammelt und verwahrt er nicht nur, sondern versucht auch herauszufinden, welche Veränderungen in der Erbinformation sie dazu getrieben haben, gefährlich zu entarten. Über 300 Publikationen zeugen von seinem produktiven Forscherleben.

Seine Marathonliste ist noch nicht so lang: 170 Marathons und 70 noch längere Laufwettbewerbe, sogenannte Ultra- Marathons, schlagen bei der „Powerschnecke“ zu Buche. Diesen Spitznamen erhielt Drexler, weil er nicht besonders schnell ist: Seine Bestzeit steht bei 3 Stunden und 43 Minuten. Weltrekord der Männer derzeit: 2 Stunden, 4 Minuten und 5 Sekunden. „Mir ist die Zeit weitgehend egal, ich will das Laufen genießen“, betont Drexler.

In Rom, wo er während des Rennens viele Fotos geschossen hatte, kam er denn auch erst nach fünf Stunden an. Jedes Wochenende ein Marathon, an langen Wochenenden auch mal zwei, ein Wochenpensum von rund 100 Kilometern. Woher nimmt er die Zeit dafür? „Ich habe im Wesentlichen das Fernsehen gestrichen“, grinst Drexler und zieht seine Lauf- schuhe an.

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