Das ICS GALAXY D8 ist ein Amateur-Fernrohr der gehobenen Klasse. Die Optik hat einen Durchmesser von 20 Zentimetern, und das Fernrohr sammelt damit etwa tausendmal so viel Licht wie ein gesundes Auge. Doch Vorsicht: Wer sich als erstes Beobachtungsobjekt unser Tagesgestirn auswählt, gehört für den Rest seines Lebens zu den Einäugigen. Im Lieferumfang sind zwei Okulare für verschiedene Vergrößerungen und ein mit drei Zentimetern Öffnung etwas unterdimensioniertes Sucherfernrohr enthalten. Vor der ersten Beobachtung sollte man die Justierung der Optik des Spiegelsystems mit dem ebenfalls mitgelieferten Justierokular überprüfen. Geht der günstige Preis zulasten der Qualität? Diese Frage kann das D8 klar für sich entscheiden: Die Optik leistet sich keine Schwächen. Die Abbildungsqualität ist den sechsmal so teuren vollautomatischen Schmidt-Cassegrains mindestens ebenbürtig. Das Sternenbild ist gestochen scharf, und Planeten werden kontrastreich abgebildet. Einige Highlights: Der Kugelsternhaufen M13 im Herkules wird in tausende von Einzelsternen zerlegt, die Spiralstruktur der Whirlpool-Galaxie im großen Wagen ist deutlich zu erkennen, und im Orionnebel sind zahlreiche Details sichtbar. Die Liste der auch für den Anfänger lohnenswerten Objekte ist lang. Einziger Wermutstropfen bei starken Vergrößerungen ist die wackelige Montierung. Dem kann man aber mit etwas handwerklichem Geschick abhelfen. Eine weitere Verbesserung ist ein Griff am Tubus, um das Fernrohr feinfühlig ausrichten zu können. Nach diesen kosmetischen Korrekturen steht aufregenden Ausflügen zum Sternenhimmel nichts mehr im Wege.
Sebastian Moser