Das größte Objekt im Sonnensystem seit der Entdeckung Plutos im Jahr 1930 haben Astronomen des California Institute of Technology aufgespürt. Mit dem 1,2-Meter-Oschin-Teleskop am Palomar Observatory fanden Michael Brown und Chadwick Trujillo einen rund 1250 Kilometer großen Himmelskörper im Kuipergürtel jenseits der Neptunbahn. Dieses Sammelsurium eisiger Brocken ist die Wiege der kurzperiodischen Kometen. Über 650 Kuiper-Objekte sind inzwischen katalogisiert. Quaoar, wie das neue Mitglied im Sonnensystem genannt wurde – nach der Schöpfungskraft der Tongva-Indianer, in deren ehemaligen Jagdgründen das Caltech liegt –, umkreist die Sonne in einer Entfernung von rund 6,5 Milliarden Kilometern einmal alle 288 Jahre. Seine Bahnneigung beträgt 7,9 Grad relativ zur Erdbahnebene, verglichen mit Plutos 17 Grad ein moderater Wert. Mit einem Lichtreflexionsvermögen (Albedo) von 10 Prozent ist Quaoar viel dunkler als Pluto (60 Prozent) – geradezu pechschwarz. Daher entging er bislang allen Beobachtern.
Hans Groth