Dass die alten Ägypter gerne einen zur Brust nahmen und in der Kunst des Bierbrauens durchaus bewandert waren, ist bekannt. Jetzt aber ist in Japan erstmals nach einem 4400 Jahre alten Rezept das Bier der Pharaonen nachgebraut worden. Die Brauanleitung war auf einer Wandbemalung in Ägypten entdeckt worden. Die Kirin-Brauerei bat den Archäologen Sakuji Yoshimura von der Waseda-Universität in Tokio, die Hieroglyphen zu entziffern und stellte danach 30 Liter des exotischen Getränkes her. Das Ergebnis war ein dunkles Bier, das nicht schäumte, dafür aber den respektablen Wert von 10 Prozent Alkohol aufwies – doppelt so viel wie herkömmlicher Gerstensaft. Mit dem Geschmack konnten sich die Mitarbeiter der Brauerei allerdings nicht anfreunden. Da in dem Rezept zwar die Verwendung von Gerste, aber nicht von Hopfen vorgesehen war, ist das „Bier der Pharaonen” nicht bitter, sondern erinnert an Weißwein. Verkauft werden soll das Starkbier nicht. Es wurde nur zu Forschungszwecken gebraut.
Hans Groth