Seit dem 12. Februar kreist der japanische Satellit „Haruka“ um die Erde: Er trägt eine Radioantenne von acht Meter Durchmesser. Die nur rund 226 Kilogramm schwere Antenne ist ein technisches Meisterstück: Als feines Gespinst aus vergoldeten Molybdänfäden liegt sie auf einem zu einer Parabolschüssel geformten Kunststoff-Faser-Netz. Zusammen mit beliebig vielen Antennen auf der Erde – zum Beispiel dem 100-Meter-Radioteleskop in Effelsberg – läßt sich damit nach dem Prinzip der Interferometrie das bislang größte „virtuelle“ Radioteleskop schalten.
Wenn alle beteiligten Radioteleskope das gleiche Objekt beobachten, wirken sie wie eine einzige Radioschüssel. Ein Computer setzt die getrennt aufgezeichneten Beobachtungsdaten später zusammen. Je weiter die einzelnen Antennen voneinander entfernt sind, desto besser ist die Auflösung. Die Astronomen hoffen, mit dem Riesenauge vor allem ferne Quasare und Schwarze Löcher schärfer beobachten zu können.