Was bedeuten eigentlich die Gesten, mit denen Orang-Utans miteinander kommunizieren? Das wollten Erica Cartmill und Richard Byrne von der schottischen University of St. Andrews wissen. Die Primatenforscher beobachteten neun Monate lang 28 Individuen der Menschenaffen in drei europäischen Zoos. Ziel dieser ersten derartigen Studie war es, die Gesten systematisch zu erfassen und herauszufinden, was die Tiere ihrem Gegenüber genau mitteilen wollten. Insgesamt 64 verschiedene Gesten konnten die Wissenschaftler identifizieren.
Die meisten setzen sich aus wildem Gefuchtel von Armen und Beinen zusammen. Damit drücken die Orang-Utans beispielsweise aus, dass sie etwas haben wollen, dass sie zu Körperpflege aufgelegt sind oder dass eine Handlung beendet werden soll. Reagieren die Artgenossen nicht, werden die Gesten intensiviert. Wenn die Affen spielen wollen, versetzen sie ihrem Gegenüber einen Hieb oder schlagen Purzelbäume. Cartmill und Byrne waren davon beeindruckt, wie zielgerichtet die Gesten der Orang-Utans sind.