Larven der bisher unbekannten Krebsart Wujicaris muelleri haben Wissenschaftler in 525 Millionen Jahre altem chinesischen Gestein entdeckt. Der Fund des internationalen Teams um Xi-guang Zhang von der Yunnan Universität in Kunming, an dem auch Forscher der Universität Ulm beteiligt waren, ist aus zweierlei Gründen bedeutsam: Es handelt sich zum einen um die ältesten bekannten Krebslarven. Noch erstaunlicher ist, dass die 0,25 Millimeter großen Tierchen fast die gleiche Morphologie besitzen wie die Larven ihrer heutigen Krebs-Verwandten – etwa Seepocken oder Ruderfüßer. Besonders die Beine, also der Fortbewegungsapparat, unterscheiden sich kaum. Was ist der Grund dafür, dass sich im Entwicklungsstadium das Erscheinungsbild der Krebse über Hunderte Millionen von Jahren nicht geändert hat?
Die Forscher sagen, dass es an den immer gleichen physikalischen Bedingungen im Wasser liegt, in dem die Larven leben. Für Gliederfüßer, die kleiner als zwei Millimeter sind, ist Wasser nämlich extrem „zäh“. Deshalb benötigen sie einen speziell ausgebildeten Bewegungsapparat, um vorwärts zu kommen. Und den hatte offenbar schon W. muelleri. Bis heute brauchte er nicht verändert zu werden.