Supernovae vom Typ Ia eignen sich als exzellente kosmische Entfernungsindikatoren – die Zweifel daran sind jetzt ausgeräumt. Das folgt aus einer wichtigen Erkenntnis eines internationalen Teams um Keiichi Maeda von der Universität Tokio. Die Forscher können Unterschiede im Spektrum dieser Sternexplosionen erklären, die Astronomen seit den 1980er-Jahren beunruhigen.
Eine Supernova Ia entsteht, wenn ein Weißer Zwergstern von einem engen Nachbarstern so viel Materie herüberzieht, dass diese in einem nuklearen Fusionsfeuerwerk zündet. Weil hellere Supernovae Ia langsamer verblassen und ansonsten in vieler Hinsicht wie kosmische Zwillinge sind, lassen sie sich hervorragend zur Auslotung des Alls verwenden. Mit ihrer Hilfe wurde auch die beschleunigte Expansion des Weltraums entdeckt, die von einer mysteriösen Dunklen Energie angetrieben zu werden scheint (bdw 4/2010, „Das Universum ist ganz anders!“). Allerdings gibt es beträchtliche Unterschiede in der Geschwindigkeit, wie sich bestimmte Spektraleigenschaften der Supernovae entwickeln – und das ließ Astronomen an der Entfernungsmessung mithilfe der Sternexplosionen zweifeln.
Das Team um Maeda konnte jetzt zeigen, dass sich diese Differenzen leicht erklären lassen, wenn man eine asymmetrische Explosion annimmt. Je nach Betrachtungswinkel sind die Spektraleigenschaften dann verschieden schnell messbar. Auf die Distanzbestimmungen hat dieser Effekt keinen Einfluss.