Einen riesigen Krater haben amerikanische Astronomen auf Bildern des Hubble-Weltraum-Teleskops am Südpol des Asteroiden Vesta entdeckt. Er könnte der Ursprungsort zahlreicher auf der Erde gefundener Meteoriten sein, die eine ähnliche mineralogische Zusammensetzung wie Vesta besitzen. Diese Meteoriten, wie auch viele kleinere Asteroiden zwischen Mars und Jupiter, wären demnach Überreste von Gesteinsmaterial, das bei einem Zusammenstoß von Vesta mit einem anderen Himmelskörper ins Weltall hinaus geschleudert wurde.
Mit einem Durchmesser von rund 460 Kilometer ist der Krater – die sichtbare Narbe dieser verheerenden kosmischen Kollision – nur wenig kleiner als der Durchmesser des gesamten Asteroiden. Auf den Maßstab der Erde übertragen, hätte ein vergleichbarer Einschlagkrater etwa die Größe des Pazifischen Ozeans.
Die Astronomen schätzen, daß bei dem Crash mehr als zwei Millionen Kubikkilometer Gestein aus der Kruste von Vesta geschlagen wurden. Rund ein Hundertstel seines Volumens ging dem Kleinplaneten dabei verloren. Erstaunt sind die Wissenschaftler darüber, daß der Einschlag dem übrigen Asteroiden offenbar nur wenig Schaden zugefügt hat.