Wer schwer herzkrank ist und häufig an einem Gefühl von Brustenge (Angina pectoris) leidet, ohne daß sich dies mit Medikamenten oder einer Operation erfolgreich behandeln ließe, dem könnte wenigstens zeitweise eine Therapie mit dem Enzym Urokinase helfen.
Ein Forscherteam um Prof. Bodo-Eckehard Strauer von der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie der Universität Düsseldorf hat die Enzymbehandlung an knapp 100 Patienten mit schwerer Angina pectoris untersucht. Injizierten die Wissenschaftler Urokinase drei Monate lang dreimal pro Woche, so besserte sich das Engegefühl deutlich. Nach 15 Monaten allerdings ließ die Wirkung nach.
Das Enzym spaltet den Eiweißstoff Fibrinogen, der die Blutgerinnung fördert. Die Therapie macht das Blut dünnflüssiger, die verengten Herzkranzgefäße werden besser mit Sauerstoff versorgt. Weitere Versuche müssen jetzt klären, ob sich die Wirkung der Urokinase ohne Nebenwirkungen dauerhaft verlängern läßt.
Nicola Siegmund-Schultze