Bemannte Flüge zum Mars und zu anderen Planeten sind schon längst keine Fiktion mehr, sondern werden ganz real geplant. Ein wesentliches Problem dabei ist, wie sich die Astronauten während ihrer monate- oder gar jahrelangen Reise mit Nahrung versorgen können, vor allem mit tierischen Proteinen. Manche Forscher schlagen vor, kleine Ökosysteme in den Raumschiffen zu installieren, in denen beispielsweise Hühner oder Fische gezüchtet werden. Dies dürfte jedoch an den beengten Verhältnissen der Gefährte scheitern, außerdem ist ungelöst, wie man die Exkremente des Federviehs entsorgen soll.
Einen für westliche Gaumen gewöhnungsbedürftigen Lösungsansatz haben vor Kurzem chinesische Forscher der Beihang-Universität Peking um Hong Liu offeriert. Sie schlagen vor, dass sich die wackeren Raumfahrer zu einem Großteil von den Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori) ernähren. Die Argumente der Wissenschaftler wiegen schwer: Seidenraupen sind leicht zu züchten, ihr Proteinanteil liegt bei über 70 Prozent und zudem enthalten sie 18 wichtige Aminosäuren. Einen Speiseplan hat Liu bereits zusammengestellt. Danach müsste jeder Astronaut täglich 170 Raupen zu sich nehmen, um gesund und fit zu bleiben.