Die österliche Legende vom eierlegenden Hasen beruht auf einer Tatsache. Das behauptet der britische Paläontologe Peter E. Stern von der University of Swindledon. Der Wissenschaftler hat mit seinem Team bei Tiverton in der Grafschaft Devon das Fossil eines bisher unbekannten Verwandten des Feldhasen (Lepus europaeus) ausgegraben. Bei der Bergung des Funds entdeckten die Forscher zu ihrer Verblüffung drei versteinerte Eier, auf denen das Tier offensichtlich gesessen hatte. Weitere Analysen ergaben, dass der Lepus ovi getaufte Hase mit einem vogelähnlichen Geschlechtsorgan ausgestattet war. Außerdem besaß er die für eierlegende Lebewesen typischen organischen Besonderheiten zur Kalkbildung. Dass Lepus ovi dennoch zu den Hasenartigen zählte, bewiesen DNA-Vergleiche. Mit der Radiokarbon-Methode datierte Stern das Alter des Fossils auf etwa 1900 Jahre.
„Wir vermuten“, sagte der Forscher, „dass die Römer, als sie 54 v.Chr. nach Großbritannien kamen, das dort endemisch lebende Tier sichteten, bei ihrer Rückkehr davon erzählten und so eine Legende schufen, die sich bis heute gehalten hat.“ Wenig später starb Lepus ovi aus. „Wahrscheinlich waren die in Großbritannien lebenden Kelten auf den Geschmack der Haseneier gekommen, was die Population zusammenbrechen ließ“, mutmaßt Stern.