Menschen, deren Blutdruck in den mittleren Lebensjahren zu hoch ist, erkranken im Alter eindeutig häufiger an einer Demenz. Es gibt Hinweise, dass bestimmte blutdrucksenkende Arzneien das Demenzrisiko vermindern können oder zumindest den Zeitpunkt bis zum Ausbruch des Leidens hinausschieben. Benjamin Wolozin von der Boston University School of Medicine fand bei 800 000 US-Veteranen im Rentenalter heraus: Wer Blutdrucksenker aus der Gruppe der Angiotensin-Rezeptor- Blocker (ARBs) eingenommen hatte, erhielt um ein Viertel seltener die Diagnose „Verdacht auf Demenz“. Wurde das ARB mit einem Präparat aus einer zweiten Gruppe von Blutdrucksenkern – den ACE-Hemmern – kombiniert, war das Demenzrisiko sogar nahezu halbiert.
Eine Empfehlung an Gesunde, Blutdrucksenker zur Vorbeugung gegen die Demenz einzunehmen, lässt sich daraus aber nicht ableiten. Auch wenn die genannten Pillen als gut verträglich gelten, ist noch ungeklärt, ob sie zur Demenzprävention bei Gesunden taugen. Eine Blutdrucksenkung um etwa zehn Einheiten lässt sich besser durch Sport erreichen, betont Professor Joachim Röther, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und Chefarzt am Klinikum Minden. Dieser Effekt sei ebenso groß wie mit Medikamenten.