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Durch die Wüste

Astronomie|Physik

Durch die Wüste

Meine Frau hatte mich gebeten, den Wochenendeinkauf zu machen und mich mit einer langen Liste in den Supermarkt geschickt. Am Kühlregal traf ich meinen Freund Klaus. Er drehte einen Becher Quark in seinen Händen und suchte nach dem Haltbarkeitsdatum. Obwohl es schon seit Wochen regnete, war er braun gebrannt. „ Hallo Klausi“, sagte ich. „Gut siehst du aus. Warst du auf der Sonnenbank?“ Er schnaubte verächtlich: „Diese Bräune bekommt man nur von der Wüstensonne. Ich habe einen Trip durch die Sahara gemacht.“ Ich war überrascht. Klaus war Beamter bei der Gemeindeverwaltung und eigentlich nicht besonders abenteuerlustig. „Erzähl doch mal“, forderte ich ihn auf. Klaus warf sich in Pose. „Ich bin nach Algier geflogen, habe einen Geländewagen gemietet und bin quer durch die Sahara bis ins Ahaggar-Gebirge gefahren.“ „Aber doch wohl nicht alleine?“, unterbrach ich ihn. „Natürlich! Die Einsamkeit der Wüste ist eine Erfahrung, die jeder für sich ganz allein machen muss“, erklärte er großspurig. „Als ich im Großen Östlichen Erg in einer kleinen Stadt namens Bir Djedid war, hatte ich mich entschlossen, einen Abstecher in die abgelegene Oase Abu Telfan am Fuß des Mondgebirges zu machen. Genau vier Stunden lang ging es über eine Schotterpiste nach Osten. Die Sonne stand fast senkrecht über mir, und es gab auf der ganzen Strecke keinen Ort, kein Haus, nicht einmal eine einzige Palme, und kein Beduine begegnete mir. Ich hatte das Gefühl, der einzige Mensch auf der Welt zu sein. Kannst du dir so etwas in Europa vorstellen?“ Ich schüttelte pflichtschuldig den Kopf. „Ich hatte den Tempomat meines Wagens auf eine konstante Geschwindigkeit von 126 Kilometer pro Stunde eingestellt. Nur wenn ich bergauf fuhr, schaltete ich ihn herunter auf 112 Kilometer pro Stunde und wenn ich begab fuhr, hoch auf 144 Kilometer pro Stunde. Als ich zwei Tage später auf derselben Strecke zurück nach Bir Djedid fuhr, stellte ich den Tempomat wieder auf die gleichen drei Geschwindigkeiten in der Ebene, bergauf und bergab wie auf der Hinfahrt. Erstaunlicherweise brauchte ich für den Rückweg 20 Minuten länger als für den Hinweg, obwohl ich auf beiden Fahrten keine Pausen gemacht hatte.“ Ich glaubte Klaus kein Wort. Das Abenteuerlichste, das Klaus in seinem Leben bisher gewagt hatte, war eine Busfahrt durch einen Safaripark in der Lüneburger Heide gewesen. Wahrscheinlich hatte er nur einen Pauschalurlaub auf Mallorca gemacht. Aber angenommen, Klaus hätte die Wahrheit gesagt – wie weit wäre es dann von Bir Djedid bis nach Abu Telfan?

Die Lösung des April-Preisrätsels

Die Seiten des Dreiecks ABC bilden mit den Linien des Würfelrasters rechtwinklige Dreiecke. Folglich lassen sich mit dem Satz des Pythagoras die Seitenlängen berechnen.

a = 22 + 42 + 42 = 36

b = 12 + 12 + 42 = 18

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c = 32 + 32 = 18

Da b = c und a2 = b2 + c2 ist, muss das Dreieck ABC gleichschenklig und rechtwinklig sein. Folglich sind die beiden Winkel an den Ecken B und C je 45 Grad groß, und der Winkel an der Ecke A beträgt 90 Grad. Bleibt nur die Frage, wozu ein Intelligenzwürfel eigentlich dient …

Die Gewinner

Das Los hat entschieden: Hermann Himmelmann, Rinkerode, und Gregor Schwarz, Hildesheim, erhalten den Hauptgewinn, ein Fernglas. Buchpreise bekommen: Dr. Ulrich Benz, Schwäbisch Gmünd; Martin Delker, München; Heinz Kintscher, Alfeld; Ingo Martinak, Vettweiss; Friedrich Schulze, Celle. Wir gratulieren allen Gewinnern.

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. Juli 2006 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 07|06″

Ernst-Mey-Str. 8

70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Oktober-Heft 2006 veröffentlicht.

Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn sind zwei Taschenferngläser 8 x 30 „ Diafun“ von Carl Zeiss für den besseren Durchblick (www.zeiss.de). Als Buchpreis gibt es den prächtigen aktuellen und großformatigen Bildband „Faszination Universum“ (Franckh-Kosmos). Die Amateurastronomen Mark Emmerich und Sven Melchert beschreiben darin die Schönheiten des Weltalls vom Sonnensystem bis zum Rand des beobachtbaren Universums (www.kosmos.de).

Sind Sie noch im Bild der Wissenschaft? – Die richtigen Antworten

1a 2b 3c 4ab 5b 6a 7a 8abc 9b 10b (c hängt von Ihnen ab)

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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ap|te|ry|got  〈Adj.; Zool.〉 flügellos [<grch. a … mehr

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