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Der Kirchturm

Allgemein

Der Kirchturm

Meine Frau war übers Wochenende zu ihrer Mutter gefahren, und ich sollte sie am Sonntagabend vom Bahnhof abholen. Als ich die Treppen zum Bahnsteig hochhastete, weil ich schon ein wenig zu spät war, stand dort nicht meine Frau mit ihrem Koffer, sondern nur eine Tafel. Sie teilte mir mit, dass der Zug voraussichtlich 60 Minuten später eintreffen werde. Nach Hause zu fahren, lohnte sich nicht mehr. Darum ging ich zu dem Platz vor der Kirche, auf dem ein Wirt einige Tische aufgestellt hatte. Ich bestellte ein Bier und beobachtete die Leute. Am Nebentisch saßen ein älterer Herr und ein Junge und blickten zu einer Frau auf, die vor ihnen stand. „Hajö“, sagte sie, „pass auf, dass dein Enkel keinen Unsinn anstellt. Ich bin in einer Stunde zurück.“ Als der Ober den beiden Kaffee und Limonade servierte, wurde plötzlich der schon dämmerige Platz in helles Licht getaucht. Es kam von einem Strahler, der auf der Kirchturmspitze befestigt war und in diesem Augenblick anging. Oskar – so hieß der Junge – wunderte sich offenbar über den langen Schatten, den seine Limonaden- fla sche auf die Tischplatte warf. „Wir messen mal nach“, sagte Hajö und zog seinen Schlüsselbund hervor, an dem ein kleines Bandmaß hing. „Die Flasche ist genau 25 Zentimeter hoch und ihr Schatten 75 Zentimeter lang“, verkündete er kurz darauf. „Wenn du die Flasche in Richtung des Schattens schiebst, also von der Kirche weg, kannst du sehen, wie der Schatten immer länger wird.“ Oskar tat wie ihm geheißen, und sein Großvater maß nach. „Du hast die Flasche um 99 Zentimeter verschoben, und ihr Schatten ist dadurch um 1 Zentimeter länger geworden“, sagte er. Oskar blickte zur Kirche hoch. „Wie groß mag der Turm wohl sein?“, fragte er. „Ich rechne es dir schnell aus“, erwiderte sein Großvater. Oskar lachte. „Wie willst du das ohne Taschenrechner herausbekommen?“ „ Wart’s ab“, schmunzelte Hajö. „Zu meiner Schulzeit wäre ein Taschenrechner so etwas gewesen wie für euch heute ein sprechendes Mini-Notebook im Ohr.“ Dann maß er auch noch die Höhe des Tischs: 80 Zentimeter. Zwei Minuten später gab er seinem Enkel einen Bierdeckel, auf dem die Höhe des Turms vom Straßenpflaster bis zur Spitze stand. Oskar schüttelte ungläubig den Kopf. „Das werde ich prüfen“, sagte er und rannte zur Kirche. Als er wiederkam, sagte er etwas enttäuscht: „Du hast recht.“ Ihm wäre es offenbar lieber gewesen, wenn sein Großvater sich verrechnet hätte. Da hatte Oskar ihn aber unterschätzt. Gelingt es Ihnen, die Turmhöhe zu bestimmen?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. August 2008 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 08|08″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im November-Heft 2008 veröffentlicht.

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Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn ist das Monokular MiniQuick 5 x 10 T* von Zeiss in einer Weichledertasche. Es hat eine fünffache Vergrößerung, ist extrem leicht (23 Gramm), kompakt (nur 11,3 Zentimeter lang), spritzwasserdicht und lässt sich wie ein Füllfederhalter problemlos überallhin mitnehmen. Mehr Informationen unter: www.zeiss.de. Buchpreis ist „Türkei. Wiege der Zivilisation“ von Michael Zick. Der langjährige Archäologie-Redakteur von bild der wissenschaft beschreibt in dem großformatigen Prachtband mit vielen Fotos die Wurzeln Europas. Kenntnisreich und unterhaltsam berichtet er über das sagenumwobene Troja, die ersten Tempel der Welt, die ältesten Hochzeitsbilder und den ersten bekannten Friedensvertrag der Geschichte. Weitere Details auf der Seite des Verlags: www.theiss.de

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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