Sommer, Sonne, Hitze! Wenn die Marke von 30 Grad Celsius überschritten wird, fühlen sich viele Menschen unwohl. Warum eigentlich? Warum ist einem heiß, wenn sich die Außentemperatur dem Niveau der Körpertemperatur nähert? Ganz einfach: Weil man dann nicht mehr genug Energie – sprich Wärme – abgeben kann.
Selbst bei völliger Bewegungslosigkeit, wenn man träge im Liegestuhl döst, laufen im Körper Stoffwechselvorgänge ab, die Wärme erzeugen. „Ein nackter Mensch in Ruhe kann seine Kerntemperatur von rund 37 Grad Celsius schon bei 27 bis 28 Grad Celsius Außentemperatur und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent halten“, erklärt Prof. Karl Kirsch, Physiologe am Zentrum für Weltraumphysiologie und an der Charité in Berlin. Bei dieser sogenannten Indifferenztemperatur befindet sich der Mensch im thermischen Gleichgewicht. Ein bekleideter Mensch fühlt sich bei 20 bis 24 Grad wohl. Im Wasser liegt die Indifferenztemperatur aber bei 34 bis 35 Grad Celsius, denn Wasser leitet die Körperwärme besser vom Körper ab als Luft.
Bei Temperaturen über der Indifferenztemperatur muss der Körper Wärme an die Umgebung abführen. Dies geschieht durch Wärmeleitung, Konvektion (Luftbewegung), Strahlung und Evaporation (Schwitzen). Täglich streichen rund 600 Kubikmeter Luft an einem Menschen vorbei und kühlen ihn. Bei Windstille und ab 37 Grad Celsius Außentemperatur jedoch kann sich der Mensch praktisch nur noch durch Schwitzen kühlen.