Die spanische Molekularbiologin Maria Blasco vom Nationalen Krebsforschungszentrum in Madrid hat den Körber-Preis erhalten. Er ist eine der wichtigsten deutschen Auszeichnungen für europäische Wissenschaftler. Der Preis ist mit 750 000 Euro dotiert. Die 43- jährige Forscherin hat Pionierarbeit auf dem Gebiet der Telomere geleistet. Sie befinden sich an den vier Enden der X-förmigen Chromosomen und schützen dort die DNA-Stränge.
Im Laufe des Lebens werden die Telomere bei den vielen aufeinanderfolgenden Zellteilungen immer kürzer. Irgendwann sind sie „aufgebraucht“ – dann werden Gene beschädigt und die betreffende Zelle stirbt ab. Dies gilt inzwischen als eine der Hauptursachen für die natürliche Alterung.
Bei den Chromosomen in Krebszellen verkürzen sich die Telomere allerdings nicht – die Zellen sind dadurch quasi unsterblich. Verantwortlich dafür ist das Enzym Telomerase, das in den Tumorzellen in großen Mengen vorkommt und die Telomere immer wieder verlängert.
Blasco identifizierte bei Mäusen das Gen für die Produktion von Telomerase und schaltete es ab. Die Tiere waren danach deutlich weniger anfällig für Krebs, sie alterten aber auch schneller – für die Wissenschaftlerin ein Beweis dafür, dass medikamentöse Telomerase-Hemmer gegen Krebs helfen könnten. Gegen den Alterungsprozess gibt es dagegen noch kein Mittel.