Jeder sechste Highschool-Biologielehrer in den USA ist Kreationist. Das belegt eine Studie von Forschern um den Politikwissenschaftler Michael B. Berkman von der Pennsylvania State University. Die Kreationisten lehnen Darwins Evolutionstheorie ab und legen die Bibel wörtlich aus. Sie glauben, dass Gott den Menschen vor 10 000 Jahren in seiner heutigen Form erschaffen hat.
Berkman hatte landesweit an 2000 repräsentativ ausgewählte Biologielehrer Fragebögen verschickt und 939 Antworten erhalten. Ein Viertel der Rücksender gab an, das Thema Kreationismus im Unterricht zu behandeln. 12,5 Prozent erklärten, sie würden ihren Schülern beibringen, der Kreationismus sei eine berechtigte wissenschaftliche Alternative zur Darwin’schen Lehre. Nach ihrer persönlichen Einstellung gefragt, antworteten 16 Prozent, sie tendierten zu kreationistischen Ansichten. Diese Lehrer verwendeten ein Drittel weniger Unterrichtszeit darauf, die Darwin’sche Evolutionstheorie zu behandeln.
Amerikanische Gerichte haben wiederholt geurteilt, es widerspreche der US- Verfassung, in der Schule religiöse Alternativen zur Evolutionstheorie zu unterrichten. Berkman sieht das Problem in der Ausbildung der Lehrer. Er fordert, dass sie während ihres Studiums einen Kurs in Evolutionsbiologie belegen müssen.