Zwergplaneten jenseits der Neptunbahn, die so viel Masse haben, dass sie eine sphärische Gestalt besitzen, heißen jetzt Plutoide. Das hat die Internationale Astronomische Union (IAU), die für die Benennung der Himmelskörper im Sonnensystem zuständig ist, auf einer Konferenz in Oslo im Juni beschlossen. Der Name ist eine Art „Trostpflaster“ für Pluto, der vor zwei Jahren durch einen IAU-Beschluss seinen Planeten-Status verloren hat (bild der wissenschaft 12/2006, „Plutos Sturz“). Hintergrund war die Entdeckung mehrerer Himmelskörper vergleichbarer Größe: Pluto ist kein Einzelfall, sondern nur die Spitze des Eisbergs aus Myriaden transneptunischer Kleinkörper, die aus der Urzeit des Sonnensystems stammen und teilweise als Kometen in Sonnennähe gelangen können.
Als Astronomen im Jahr 2003 ein Objekt – später Eris genannt – aufspürten, das mit rund 2400 Kilometer Durchmesser sogar etwas größer als Pluto ist und einen Mond besitzt, war klar, dass sich etwas ändern musste: Entweder hatte das Sonnensystem bald Dutzende von Planeten oder die kleinen „Außenseiter“ mussten zu Zwergplaneten degradiert werden. Letzteres geschah dann auch. Der Zwergplanet Ceres, der größte Planetoid, ist kein Plutoid, weil er nicht jenseits der Neptunbahn durchs Sonnensystem zieht.