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Einmal sechs Richtige!

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Einmal sechs Richtige!

Wissen Sie, worüber ich mich ärgern, so richtig abgrundtief ärgern würde? Ich will es Ihnen am allwöchentlichen Versuch, das Glück zu packen, erklären. Stellen wir uns vor, daß ich jede Woche Lotto spiele. Ich mache ordentlich meine sechs Kreuzchen und zahle meinen Einsatz. Gut, ich weiß, die Chancen auf den Hauptgewinn beim Lotto 6-aus-49 sind verschwindend gering. Die Chancen sind einfach auszurechnen: Bei der Ziehung der Lottozahlen gibt es für die Kugel, die zuerst gewählt wird, 49 Möglichkeiten; für die zweite Kugel 48, für die dritte 47 und so weiter. Für die sechste Kugel gibt es noch 44 Möglichkeiten.

Anschließend werden die Zahlen der Größe nach geordnet: Wenn zum Beispiel nacheinander 13, 21, 6, 44, 25, 10 gezogen wurden, lautet die Tippreihe 6, 10, 13, 21, 25, 44. Für die Tippreihe ist nur von Bedeutung, welche Zahlen gezogen wurden, nicht in welcher Reihenfolge. Das heißt, alle Anordnungen dieser sechs Kugeln werden gleich behandelt. Da es genau 6 x 5 x 4 x 3 x 2 x 1 Anordnungen der sechs Kugeln gibt, ist die Zahl aller Tippreihen gleich (49 x 48 x 47 x 46 x 45 x 44)/(6 x 5 x 4 x 3 x 2 x 1) = 13983816. Eine riesige Zahl. Ich müßte also knapp 14 Millionen Tippreihen abgeben, um garantiert sechs Richtige zu haben. Alle Tippreihen haben die gleiche Chance, gezogen zu werden. Ich habe also nur die – verschwindend geringe – Wahrscheinlichkeit von 0,00000715 Prozent zu gewinnen.

Um uns diese Zahl besser vorstellen zu können, nehmen wir einmal an, ich würde regelmäßig spielen und 50 Jahre lang mein Glück versuchen. Jede Woche. Um das Glück etwas auf Trab zu bringen, würde ich jede Woche zehn Tipps abgeben. Wie groß wäre die Wahrscheinlichkeit, einmal einen Sechser zu haben? Entmutigend klein: nicht mal zwei Promille! Über meine verlorenen Einsätze würde ich mich nicht ärgern. Jedenfalls nicht sehr. Aber meine Zornesader würde anschwellen, wenn ich mal dran wäre, wenn ich mal sechs Richtige hätte – und dann „meinen“ Gewinn mit anderen teilen müßte. Mit einem Mitgewinner würde es ja noch gehen, zur Not auch mit zweien. Aber mit 100? Oder 1000? Darüber würde ich mich richtig ärgern. Kann das passieren? Es passiert laufend. Den Ärger möchte ich mir ersparen. Wenn ich schon mein Geld im Lotto anlege, dann will ich meinen Gewinn nicht mit anderen teilen müssen. Ich muß also meine Tippreihe so wählen, daß nach Möglichkeit niemand anderes meine Zahlen gewählt hat.

Das klingt schwieriger, als es ist. Natürlich weiß ich nicht, was Sie tippen. Aber ein paar Regeln kann man beachten: Keine Muster. Die Kreuze sollten auf dem Tippzettel nicht schön angeordnet sein. Zu viele Leute machen das. Nicht nur Zahlen unter 31. Viele Menschen tippen Geburtstage. Nicht die Zahlen der vergangenen Ziehungen. Es ist unglaublich, aber wahr: Viele Spieler tippen die Zahlen der vergangenen Ziehungen oder die siegreichen Tippreihen aus dem Ausland.

Wenn ich tatsächlich mal Lotto spiele, dann tue ich das so, daß Sie mir nicht auf die Schliche kommen können und meine Tippreihe rauskriegen. Das sollten Sie auch gar nicht versuchen – denn Sie haben ja rein gar nichts davon.

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