Orang-Utans (auf deutsch: „Waldmenschen”), die einzigen in Asien lebenden Menschenaffen, könnten schon in zehn Jahren ausgestorben sein. Zu diesem traurigen Ergebnis kommt eine Untersuchung der Wildlife Conservation Society (WCS). Danach dezimierte sich zum Beispiel im Gunung Leuser-Nationalpark auf Sumatra die Population der Tiere seit 1993 von 12000 auf die Hälfte. Carel van Schaik vom WCS befürchtet: „Wenn nicht sofort etwas unternommen wird, gibt es bald keine Orang-Utans in freier Wildbahn mehr.”
Zum Verhängnis wird den großen Affen vor allem das unkontrollierte Abholzen der Regenwälder und damit die Vernichtung ihres Lebensraums. Außerdem werden Orang-Utans immer noch gewildert und illegal als Haustiere gehalten. Van Schaik: „ Auf Borneo, der anderen Insel in Indonesien, wo Orang-Utans noch vorkommen, ist die Situation für die Tiere genauso bedrohlich. Wir fordern deshalb, daß in den Regenwäldern keine Bäume mehr gefällt werden, bis sich die Populationen der Affen wieder erholt haben.”
Hans Groth