Wissenschaftler der Universität Jena um den Dermatologen Prof. Peter Elsner haben herausgefunden, daß die meisten Seifen in Kombination mit den in Haushalt und Industrie gängigen Lösungs- und Schmiermitteln die Haut viel stärker schädigen, als bisher angenommen. Hintergrund: Fast alle Substanzen zur Körperreinigung enthalten sogenannte Detergentien, die die Waschwirkung verstärken. Diese Detergentien beeinträchtigen den Schutzmantel der Haut, der unter anderem Austrocknen verhindert. Lösungsmittel, etwa Verdünner, können dann Entzündungen ver- ursachen. Elsner: „Das kann über Abschuppungen der Haut bis hin zu schlimmen Nekrosen führen. Wir haben es hier nicht mit einer Summierung, sondern mit einer Potenzierung der schädlichen Wirkung zu tun.“
Elsner untersuchte in einer Studie 20 Freiwillige. Er bestrich ihren Unterarm vier Tage lang mit zwei Substanzen: dem Detergens Natriumlaurysulfat, das beinahe in jeder Seife oder Waschlotion vorkommt, und Toluol, einem organischen Lösungsmittel, das zum Beispiel zur Entfernung von Fettflecken oder Klebstoffresten verwendet wird. Ergebnis: Die hautschädigende Wirkung erhöhte sich durch die Kombination der Substanzen erheblich.
Hans Groth