Diese Frage wird oft gestellt, aber es gibt keine zuverlässige Antwort. Der Urknall fand vor 13,7 Milliarden Jahren statt. In-sofern könnte man argumentieren, dass 13,7 Milliarden Lichtjahre der minimale Radius des Universums ist, weil wir aufgrund der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit prinzipiell nicht weiter sehen können. Das älteste Licht ist die Kosmische Hintergrundstrahlung, die ungefähr 380 000 Jahre nach dem Urknall entstand. Sie bildet gewissermaßen den kosmischen Horizont und somit die Grenze des beobachtbaren Universums.
Allerdings hat sich der Weltraum seit dem Urknall weiter ausgedehnt – und er tut dies in den letzten sechs Milliarden Jahren sogar immer schneller. Daher ist der Radius des beobachtbaren Universums nicht 13,7, sondern knapp 50 Milliarden Lichtjahre groß. Genau weiß man das nicht, da die Zustandsgleichung der ominösen Dunklen Energie, die wohl hinter der beschleunigten Expansion steckt, nur ungenau bekannt ist. Jedenfalls: Der Durchmesser des sichtbaren Universums beträgt knapp 100 Milliarden Lichtjahre. Aber: Hinterm Horizont geht’s weiter. Da der Raum nahezu „flach“ ist, also ungekrümmt, sollte er mindestens 100 bis 1000 Mal größer sein. Möglicherweise ist er sogar unendlich groß.
Außerdem gibt es spekulative kosmologische Modelle, denen zufolge unser Universum nur eine „Blase“ in einem viel größeren Raum ist. Sie könnte aufgrund der Relativität der Koordinatensysteme paradoxerweise von innen unendlich groß erscheinen, von außen aber nicht.