Nach einem Erdbeben steigt die Zahl der Nachrichten im Kurzmitteilungsdienst Twitter („Gezwitscher“) innerhalb von Sekunden sprunghaft an. Diese Tatsache wollen sich jetzt US-Wissenschaftler des United States Geological Survey zunutze machen.
Die Erdbebenforscher um Paul Earle tragen sich dazu bei Millionen Twitter-Nutzern als „Follower“ ein – also als jemand, der Nachrichten erhalten will. Die Mitteilungen werden dann in ein Computersystem umgeleitet, das sie nach bestimm- ten Schlüsselwörtern wie „Beben“ oder „schütteln“ durchsucht. Gleichzeitig werden die Standorte der Handys, über die die Nachrichten verschickt wurden, per Satellitennavigationssystem GPS bestimmt. Wenn sich die Schlüsselwörter häufen, sendet der Computer umgehend einen Hinweis an die Wissenschaftler. Sie erhoffen sich von dem Verfahren schnellere Aufschlüsse über die Stärke und Gefährlichkeit eines Erdbebens sowie über die Schäden, die es verursacht hat.