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ZEIT IST NUR EINE ILLUSION

Allgemein

ZEIT IST NUR EINE ILLUSION

Vielleicht haben die zitierten Physiker und Philosophen Vesselin Petkov und Carlo Rovelli nicht das Kapitel „Von der Zeit“ in Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gelesen, der doch den Beweis der Nicht-Existenz einer objektiven Zeit geführt hat (bereits 1787!):

„Die Zeit ist eine notwendige Vorstellung, die allen Anschauungen zum Grunde liegt. Man kann in Ansehung der Erscheinungen überhaupt die Zeit selbst nicht aufheben, ob man zwar ganz wohl die Erscheinungen aus der Zeit wegnehmen kann. Die Zeit ist also a priori gegeben. In ihr allein ist alle Wirklichkeit der Erscheinungen möglich. Diese können insgesamt wegfallen, aber sie selbst (als die allgemeine Bedingung ihrer Möglichkeit) kann nicht aufgehoben werden.“ Und: „Die Zeit ist also lediglich eine subjektive Bedingung unserer menschlichen Anschauung und an sich, außer dem Subjekte, nichts.“ Außerdem: „ Die Zeit ist darum nicht etwas an sich selbst, auch keine den Dingen objektiv anhängende Bestimmung.“

Erscheinungen werden also nicht als absolut notwendig, als In-der-Welt-sein-müssen vorgestellt, die Zeit hingegen sehr wohl. Zeit muss sein. Folglich kann die Zeit keine Erscheinung sein, sondern eben nur eine angeborene Anschauungs- und Denkform. Das gleiche gilt übrigens für den Raum.

Jürgen Volkheimer, Brauweiler

Für die von Rüdiger Vaas wieder einmal sehr präzise und doch verständlich dargestellten Überlegungen zum Zeitpfeil und zum Block-Universum – demzufolge das Verhalten von Objekten und Subjekten in Vergangenheit und Zukunft schon feststeht – gibt es einen sehr schönen Beweis, nämlich die sogenannte Verschränkung in der Quantenphysik: Hier „weiß“ zum Beispiel ein Teilchen schon im voraus, wie sich ein beliebig entferntes Partnerteilchen – vom Experimentator willkürlich beeinflusst – verhalten wird.

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Diese „spukhafte Fernwirkung“ (Einstein) ist meines Erachtens nur die schlichte Konsequenz der Tatsache, dass alle grundlegenden Naturgesetze für beide Zeitrichtungen gelten. Damit erklärt sich die sogenannte Nichtlokalität als doppelseitige strenge Kausalität: Das Teilchen erhält aus der Zukunft via Vergangenheit die Ursachenwirkung, wo und wann es starten und landen muss!

Jürgen Gerking, Hannover

Ihr Titelthema hat gerade „zwischen den Jahren“ zum Diskutieren über die Zeit angeregt, vielen Dank dafür. Ich stelle mir die „verräumlichte Zeit“ (Grafik auf Seite 52) jedoch anders vor. Die Raumzeit oder der Zeitraum vom Urknall bis zum Jetzt, Heute, Augenblick, Ereignishorizont(?) könnte eine Kugel sein, mit der Zeit als Radius. Das Jetzt, Heute, der Augenblick befindet sich auf der Hülle dieser Kugel und verschiebt sich mit der Zeit, dem sich verlängernden Radius, nach außen. Für mich ist damit die Zeit die erste Dimension, und der Raum steht an zweiter bis vierter Stelle.

Diana Kahlenberg, per E-Mail

Vielen Dank für die Coverstory über dieses wichtige Thema. Sie kommt zur besten Zeit – gerade vor der Dritten Internationalen Konferenz über die Natur und Ontologie der Raumzeit, die des Jubiläums zum 100. Jahrestag von Hermann Minkowskis berühmter Rede über Raum und Zeit gedenken wird: www.spacetimesociety.org/conferences/2008/

Prof. Vesselin Petkov, Concordia University, Montreal, Kanada

Ihren Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen, weil mich das Phänomen Zeit schon sehr lange fasziniert. Man kann sie messen und mit ihr rechnen, doch man kann sie nicht fassen und erst recht nicht begreifen. Vielleicht sollte man sie wirklich nicht als physikalische Größe betrachten, sondern als etwas experimentell Mathematisches.

Peter Jungk, Stadtilm

Die Erkenntnis intelligenter moderner Physiker, dass gestern, heute und morgen zeitgleich vorhanden sind, hatten schon Kassandra und Laokoon. Wenn sie die Zukunft Trojas voraussehen konnten, muss diese Zukunft schon da gewesen sein. Es bedurfte nur einer Person mit der besonderen Fähigkeit, mehr und weiter zu sehen als ihre Mitmenschen. Das Erlebnis von „Stirb und werde“ ist eine menschliche Sinnestäuschung. Unsere Hirne sind für das Wesen der Ewigkeit nicht programmiert.

Prof. Friedrich Mielke, Konstein

ZAPPELPHILIPP – OFT BLOSS FALSCH ERZOGEN

Heft 1/2008

Die Aussagen von Hüther und Bonney, dass ADHS durch das familiäre Verhalten, sprich Erziehung, entstehen kann, werden sicher eine Protestflut betroffener Eltern hervorrufen. Als Mutter von vier Kindern, die alle ohne ADHS-Problematik durch das Leben kommen, kann ich aber – völlig unwissenschaftlich zwar, aber mit gesundem Menschenverstand – den Beobachtungen von Hüther und Bonney Recht geben.

Im schulischen Umfeld meiner Kinder gibt es pro Klasse/ Kindergartengruppe mindestens zwei bis drei Kinder mit ADHS-Erscheinungsbild. Schaut man aber näher auf die Lebensumstände der Familien, so zeigt sich oft: Es sind solche wie aus dem Bericht zitiert, „die nie Verzicht auf bedingungslose Zuwendung oder materielle Wünsche üben“ mussten und „ selbstbezogen, tyrannisch, trotzig und emotional wie sozial zurückbleiben“. Klare Aussagen und handelnde Erziehung scheinen bei diesen Kindern zu fehlen. Auffällig ist auch: Diese Kinder werden immer mit dem Auto transportiert, treiben keinen Sport, kennen keine Pflichten und kein „Nein“.

Nur: Kritik üben am Lebensstil der betroffenen Familien darf man auf keinen Fall, schnell wird dann auf der individuellen Freiheit beharrt und auf körperliche Funktionsstörungen verwiesen – und den Kindern lieber Pillen gegeben.

Heike Klein, per E-Mail

ADHS selbst und die große, als gesichert geltende Bedeutung ihrer biologisch-genetischen Verursachung zu leugnen, wie Bonney und Hüther es tun, ist nicht wirklich hilfreich. Einseitig fehlgeleitete Erziehung oder kinderfeindliche Lebensumstände der Moderne für ADHS als allein ursächlich zu erklären, ist nicht nur fragwürdig, sondern im Lichte der heutigen Evidenzlage wissenschaftlich unhaltbar und auch nicht zu verantworten. Fest sitzende Überzeugungen und widerlegte Dogmen werden von Hüther und Bonney mit hohem Interpretationsaufwand gegen die Evidenzen verteidigt. Das Leid, das die Bonneys und Hüthers mit ihren untauglichen Ratschlägen und Desinformationen zu verantworten haben, kondensiert in unserer ADHS-Selbsthilfe-Alltagserfahrung. Die wird aber von den Medien und von den ADHS-Kritikern weitgehend ignoriert.

Dr. Rupert Filgis, Pressereferent AdS e.V., per E-Mail

Die Herren Hüther und Bonney, aber auch die Autorin des Artikels, scheinen betroffene Eltern, Kinder oder Erwachsene einfach zu ignorieren. Hier wird der Öffentlichkeit ein einseitiges und schuldzuweisendes Bild von ADHS aufgetischt. Einseitig, weil nur auf Verhaltensprobleme, Hyperaktivität und falsche Erziehung fokussiert, aber die gesamte Bandbreite der Probleme von Menschen mit ADHS ausgeblendet wird.

Was aber ist mit dem verträumten und schusseligen Kind, das zu DDR-Zeiten im Kleinkindalter ohne Fernseher aufwuchs, ohne Werbung, ohne all den Medienkonsum, aber trotzdem so „anders“ war? Waren die Eltern des Kindes wirklich so inkompetent, während andere, ebenso Fehler machende Eltern „normale“ Kinder hatten? Und warum sollten die Eltern auf ein Kind mehr einwirken als später in der Jugend die Peer-Groups, sodass die Kinder für immer schusselig, unaufmerksam und hibbelig sind, auch als Erwachsene?

Was ist mit Hüthers so hochgehaltener Flexibilität des Gehirns – müsste sich ADHS da nicht völlig heilen lassen, nur mit der „ richtigen“ Erziehung? Warum aber hilft dann Psychotherapie allein nicht, sondern (allenfalls) nur in Kombination mit Medikamenten? All diese Fragen, auch die neurobiologischen Theorien dazu, werden nicht angesprochen.

Dirk Reuter, per E-Mail

GRÜNE GIGANTEN

Heft 1/2008

Wenn die Konstrukteure versuchen würden, das jeweilige dritte Rotorblatt der Windkraftrotoren am geplanten Bahrain World Trade Center (Bild auf S. 95, Anm. d. Red.) um 180 Grad zu drehen, könnten sie den geplanten Beitrag der Windenergie zum Energiebedarf des Häuschens glatt von derzeit 12,5 Prozent auf 37,5 Prozent erhöhen! So, wie sie es jetzt planen, bräuchten sie eigentlich nur einen Flügel – die beiden anderen bremsen sich gegenseitig aus.

Reinhold Feigel, Backnang

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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Wissenschaftslexikon

Leicht|ver|letz|te(r)  auch:  leicht Ver|letz|te(r)  〈f. 30 (m. 29)〉 Person, die nur geringfügig verletzt ist, z. B. infolge eines Unfalls; … mehr

te|le|gen  〈Adj.〉 wirkungsvoll im Fernsehen (von Personen) [gebildet wie fotogen; … mehr

Meer|dra|chen  〈m. 4; Zool.〉 Angehöriger einer Familie der Knorpelfische, die breiter als lang sind u. einen langen, dünnen, oft mit Stacheln besetzten Schwanz besitzen, der oft auch Giftdrüsen trägt: Myliobatidae; Sy Adlerrochen … mehr

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