Patienten, die an Verengungen der Herzkranzgefäße leiden, werden oft mit Acetylsalicylsäure (ASS) behandelt. Das scheint nach einer neuen britisch-amerikanischen Studie zweifelhaft. ASS macht das Blut dünner und soll deshalb vor gefährlichen Gerinnseln schützen. Die können die Herzkranzgefäße verstopfen und einen Herzinfarkt auslösen. Bei der Studie erhielten jeweils 90 Patienten mit schwerer Herzschwäche über einen Zeitraum von 27 Monaten täglich 300 Milligramm ASS oder ein Scheinmedikament (Placebo). Aus der ASS-Gruppe starben 30 Prozent der Patienten, aus der Placebo-Gruppe 21 Prozent. Studienleiter Prof. John Cleland will nun in einer größeren Studie mit über 4500 Patienten genauer untersuchen, wodurch ASS möglicherweise Schaden anrichtet. Sein vorläufiges Fazit: „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob wir Acetylsalicylsäure bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf lange Sicht einsetzen sollten.“
Ulrich Fricke