Mit einem Durchmesser vom Zehn- bis Hundertfachen unserer Sonne sind Rote Riesen die größten Sterne im All. Und doch können relativ kleine Objekte – einverleibte Planeten – sie stark verwandeln. Das vermutet ein israelisch-amerikanisches Astronomenteam um Noam Soker von der Universität Haifa. Die Forscher schätzen, dass bis zu zehn Prozent der Sterne im Lauf ihrer Existenz mindestens einen Planeten verschlucken. Die Wissenschaftler stützen ihre Argumentation auf jüngste Hochrechnungen, wonach es in Kugelsternhaufen über 100000 Planeten pro Kubiklichtjahr gibt, die keinen Stern umkreisen. Stürzen diese Planeten in einen Roten Riesen, erhöht sich dessen Rotationsgeschwindigkeit leicht. Als Folge bläst der Stern einen Teil seiner äußeren Hülle ins All. Je größer sein Masseverlust dabei ist, desto bläulicher wird seine Farbe.
Hans Groth