Wie es um die Quantentheorie steht, wird immer undurchsichtiger. Zwei amerikanische Physiker haben eine Beweislücke entdeckt, die wieder Spielraum eröffnet für unbekannte Faktoren jenseits der Quantenwelt. Schon in den zwanziger und dreißiger Jahren argumentierte Albert Einstein heftig gegen die Quantentheorie. Die von ihm angezweifelten „ geisterhaften“ Fernwirkungen sind inzwischen aber im Detail gemessen. Nach einem Theorem des Physikers John Bell belegt dies, dass es keine „verborgenen Variablen“ gibt, die den quantenphysikalischen Zufall vorherbestimmen, wie Einstein glaubte. Doch Karl Hess und Walter Philipp von der University of Illinois in Urbana haben nun gezeigt, dass Bells Beweis einige Annahmen voraussetzt, die nicht zwingend sind. Damit lässt sich nicht länger ausschließen, dass die gemessenen Einstein’schen „Gespensterfelder“ möglicherweise eben doch durch verborgene Variablen bedingt sind.
Hans Groth