Der gesetzliche Zwang zur Einführung von bleifreiem Benzin – 1986 in Deutschland und 1989 in der gesamten EU – hat das Umweltproblem Bleibelastung fast völlig beseitigt. Das zeigt eine Studie des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht. Es hatte Daten aus ganz Europa gesammelt und die Bleiverteilung in der Umwelt simuliert. Fazit: Während die Bleibelastung in Luft (siehe Karten links), Wasser, Böden und Pflanzen bis in die siebziger Jahre stark zunahm, sinkt sie seit den achtziger Jahren deutlich. Ausnahme: Meerestiere. Sie nehmen Blei besonders gut auf. Hier blieb der Schwermetallgehalt etwa gleich hoch. Erfreulich sind dagegen die europäischen Messdaten der Bleikonzentration im menschlichen Blut (siehe Grafik unten). Sie liegen jetzt deutlich unter der für Kinder gefährlichen Grenze von 100 millionstel Gramm Blei pro Liter Blut. In Entwicklungsländern wird weiterhin verbleites Benzin benutzt. Die Grenzwerte für Kinder werden hier durchschnittlich um das Vierfache überschritten.
Hans Groth