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Venus im Röntgenschein

Allgemein

Venus im Röntgenschein

Erstmals haben Wissenschaftler die Röntgenstrahlung von unserem Nachbarplaneten gemessen. Der amerikanische NASA-Röntgensatellit Chandra entdeckte die hochenergetische Strahlung der Venus. Sie stammt hauptsächlich von Sauerstoff- und Kohlenstoff-Atomen in den höheren Atmosphären-Schichten, 120 bis 140 Kilometer über der Oberfläche. Dort regt die Röntgenstrahlung der Sonne die Atome energetisch an und schlägt Elektronen aus ihnen heraus. Die Atome fallen sofort wieder auf ihr niedrigeres Energieniveau zurück, indem Außenelektronen die Lücken der Elektronenbahnen auffüllen, die näher am Atomkern sind. Bei diesem Prozess werden Röntgenstrahlen freigesetzt. Durch diese atomaren Vorgänge fluoresziert die Venus-Atmosphäre besonders stark am beobachtbaren Rand des Planeten. „Das ermöglicht es uns, atmosphärische Regionen zu beobachten, die in anderen Wellenlängen nur schwer zugänglich sind“, freut sich Konrad Dennerl vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching bei München, der das internationale Forschungsteam leitet. Je nach ihrer Stellung zur Sonne und Erde erscheint die Venus im Bereich des sichtbaren Lichts als mehr oder weniger große Sichel – ähnlich wie beim Mond wird nicht die gesamte, von der Erde aus sichtbare Halbkugel angeleuchtet. In den Röntgen-Wellenlängen ist es ähnlich: Auch hier „sah“ der Satellit Chandra eine Sichel. Aber das sichtbare Licht wird im Gegensatz zur Röntgenstrahlung nicht durch Fluoreszenz erzeugt, sondern als Sonnenschein einfach von den Venus-Wolken reflektiert. Dies geschieht 50 bis 70 Kilometer über der Oberfläche, weshalb die Venus in der Mitte heller ist als am Rand – also gerade umgekehrt wie in ihrer Röntgen-Fluoreszenz.

Hans Groth

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