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Das Geheimnis des Wassermonds

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Das Geheimnis des Wassermonds

Dass sich unter der Eisschicht des Jupitermonds Europa ein Ozean verbirgt, darüber sind sich die Astronomen inzwischen einig (bild der wissenschaft 5/1998, „Expedition zum Wassermond“). Strittig war bislang jedoch, wie tief unter der Oberfläche dieses Meer liegt. Die Schätzungen der Wissenschaftler schwankten zwischen einem und mehreren Dutzend Kilometer. Elizabeth P. Turtle und Elisabetta Pierazzo von der University of Arizona in Tucson haben aus Computersimulationen nun geschlossen, dass das Meer auf Europa mindestens drei bis vier Kilometer tief liegen muss. Zu diesem Ergebnis kommen die Forscherinnen aus der Analyse von weit über Europa verteilten Einschlagskratern: Größere Impaktstrukturen sind nicht einfach nur schüsselförmig, sondern sie bestehen oft aus mehreren Kraterwällen und haben einen Zentralberg. Dieser kann sich nur aus dem Zurückschwingen der getroffenen Oberfläche bilden, wenn sie dafür dick genug ist. Paul Schenk vom Lunar and Planetary Institute in Houston und William McKinnon von der Washington University in St. Louis vermuten sogar, dass die Eisschicht auf dem Ozean des Wassermondes noch viel gewaltiger ist. Die Forscher schließen aus einer stereoskopischen Analyse verschiedener Oberflächenmerkmale Europas, dass sie unter großen Plateaus und Senken mindestens sechs Kilometer dick sein muss. Diese Resultate sind ernüchternd. Sie machen es noch unwahrscheinlicher als bislang angenommen, dass sich in dem Ozean des Jupitermondes Leben entwickelt hat. Auch das kühne Projekt, mit einer Raumsonde auf Europa zu landen und ein U-Boot durch das Eis in die Tiefe zu schmelzen, um den Ozean zu erkunden, erscheint jetzt wegen der Stärke des Eises noch schwieriger. Trotzdem will die NASA ihr Vorhaben nicht aufgeben, im Jahr 2008 mit einer speziellen Sonde Jupiters Wassermond genauer zu inspizieren.

Hans Groth

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