Sind die gefleckten Pferde steinzeitlicher Höhlenmalereien – etwa im französischen Pech-Merle – reine Fantasieprodukte der damaligen Künstler? Das glaubten bisher viele Experten. Sie gingen davon aus, dass es zur Zeit der Entstehung der Bilder vor mehr als 10 000 Jahren noch gar keine „Schecken“ gab und argumentierten, dass diese gemusterten Pferde sich erst durch die Domestizierung der Pferde herausgebildet hätten. Das widerlegt jetzt ein internationales Forscherteam um Arne Ludwig vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.
Die Wissenschaftler hatten in einer Untersuchung die DNA von 31 Überresten fossiler Pferde analysiert, die bis zu 14 000 Jahre alt waren – das ist 10 000 Jahre vor der Domestizierung der Tiere. Sie fanden bei sechs Exemplaren eine bestimmte genetische Mutation, die bei heute lebenden Tieren zu dem typischen Fleckenmuster führt – zum Beispiel bei den Rassen Knabstrupper und Noriker. Die Forscher sind daher überzeugt, dass die kunstvollen Höhlenmalereien die Umwelt der damaligen Menschen realistisch darstellen.