Kinder und Jugendliche, die ausgewogen frühstücken, können sich in der Schule besser konzentrieren. Das belegen viele Untersuchungen. Aber: Eine Studie von Forschern um Petra Kolip von der Universität Bielefeld besagt, dass in Deutschland nur zwei von drei 11- bis 15-Jährigen täglich frühstücken.
Die Wissenschaftler hatten über 20 000 Kinder und Jugendliche befragt. Dabei ging es neben den Ernährungsgewohnheiten auch darum, wie die Schüler ihre Gesundheit einschätzen, und in welchen sozialen Verhältnissen sie leben. Es zeigte sich, dass vor allem Kinder und Jugendliche, die aus Familien mit geringem Einkommen stammen, morgens mit leerem Magen aus dem Haus gehen. Kolip: „Die Studie bietet die einmalige Chance, soziale Einflussfaktoren auf die Gesundheit zu analysieren. Kinder und Jugendliche aus Geringverdiener-Familien bewegen sich außerdem weniger, essen weniger Obst und geben häufiger einen schlechteren Gesundheitszustand an.“
Dass so viele Schüler nicht frühstücken, könnte laut Kolip aber auch noch einen anderen Grund haben: Sie wollen abnehmen. Denn laut Untersuchung findet sich jedes zweite Mädchen und jeder dritte Junge zu dick. Allerdings ist das Auslassen des Frühstücks dann kontraproduktiv. Frühere Studien haben gezeigt, dass gerade Kinder, die morgens fasten, übergewichtig werden, weil sie dann im Laufe des Tages umso mehr essen.