Wenn Pflanzen unter Streß stehen, etwa durch Kälte oder Trockenheit, stoßen sie erhöhte Mengen Ethylen aus. Mit Hilfe eines photoakustischen Verfahrens können Forscher des Instituts für Angewandte Physik an der Universität Bonn den Streßzustand nun auch bei geringsten Ethylen-Konzentrationen erkennen.
Bei dem neuen Verfahren regt ein Laserstrahl die von der Pflanze freigesetzten Ethylenmoleküle an, so daß sie Wärme abgeben. Da der Laser eine bestimmte Pulsfrequenz besitzt, erfolgt die Wärmeabgabe periodisch. Durch die Temperaturschwankungen verändert sich auch der Druck, wodurch charakteristische, nachweisbare Schallwellen entstehen.
Mit der photoakustischen Meßtechnik läßt sich die Menge des freigesetzten Streßhormons wesentlich genauer bestimmen als mit Hilfe der herkömmlichen Gas-Chromatographie. Durch das neue „Streßbarometer“ wollen die Bonner Physiker unter anderem herausfinden, wie sich die hohen Verluste beim alljährlichen Transport von Geranienstecklingen aus dem Süden Europas bis zu Deutschlands Balkonen verringern lassen.