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Der Computist

Allgemein

Der Computist

Ich hasse Dienstreisen. Tagsüber arbeitet man hart, und abends hockt man alleine in einer Hotelbar und schlägt die Zeit tot. Vor einigen Wochen musste ich für meine Firma nach Bamberg fahren. Die Stadt ist zwar schön, aber es regnete in Strömen. Und so hockte ich mich wieder einmal an den Tresen. Einige Zeit später setzte sich ein Mann zu mir. „Gestatten, Professor Karcher“, stellte er sich vor und lud mich zu einem weiteren Bier ein. Wir kamen ins Gespräch. „Ich bin Computist“, sagte er. Ich hatte das noch nie gehört und stellte mir darunter eine Art Computerexperten vor. „Nein“, meinte er lachend. „Computisten nannte man im Mittelalter die Fach- leute für die Kalenderberechnung. Die letzten Exemplare dieser Gattung treffen sich einmal jährlich beim internationalen Computistenkongress. Er findet zurzeit hier in Bamberg statt, der Geburtsstadt von Christophorus Clavius.“ „Von wem?“, fragte ich. „Clavius war einer der Väter des Gregorianischen Kalenders. Eigentlich hieß er Christoph Clau“, erklärte der Professor. Eine Zeitlang tranken wir schweigend unser Bier. Dann sagte Karcher: „Wussten Sie, dass es im Jahr 1712 in Schweden einen 30. Februar gab?“ Ich wusste das natürlich nicht. Nun begann Karcher über die Spitzfindigkeiten des Julianischen und des Gregorianischen Kalenders zu dozieren. Ich verstand fast nichts. Behalten habe ich nur, dass in Rom die Tage vom 5. bis zum 14. Oktober 1582 ausfielen und dass die Oktoberrevolution eigentlich im November stattgefunden hat. Nach einer Weile brummte mir der Schädel. „ Beschäftigen sich Computisten auch mit …“, mir fiel nicht sofort das richtige Wort ein, „… mit etwas Lebenspraktischem?“ „ Selbstverständlich!“ Karcher schien pikiert zu sein. „Wir befassen uns unter anderem mit Geburtstagsdaten. Nehmen wir mich als Beispiel. Ich wurde an einem Monatsersten geboren. Kein anderer Monat meines Geburtsjahres begann mit dem gleichen Wochentag wie mein Geburtsmonat. Auch in dem Jahr, das meinem Geburtsjahr folgte, gab es nur einen einzigen Monat, der mit dem Wochentag meiner Geburt begann. Dieser Monat lag allerdings später im Jahr als mein Geburtsmonat. Übrigens fiel nach meiner Geburt mein Geburtstag bisher noch siebenmal auf den Wochentag meiner Geburt.“ „Ach so“, sagte ich, obwohl ich nichts verstanden hatte. Und hakte nach: „Wann sind Sie denn geboren?“ „Das können Sie sich jetzt doch leicht überlegen“, erwiderte der Professor – und ließ mich an der Bar sitzen. Wissen Sie die Antwort?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 30. September 2009 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 09|09″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Dezember-Heft 2009 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

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Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn ist das Monokular MiniQuick 5 x 10 T* von Zeiss in einer Weichledertasche. Es bietet eine fünffache Vergrößerung, ist extrem leicht (23 Gramm), kompakt (nur 11,3 Zentimeter lang), spritzwasserdicht und lässt sich wie ein Füllfederhalter überallhin mitnehmen. Mehr unter: www.zeiss.de. Außerdem gibt es das Buch „Astronomie“ der Astronomie-Journalisten und begeisterten Amateur- Astronomen Mark Emmerich und Sven Melchert zu gewinnen. Es führt in alle Bereiche der modernen Himmelsforschung ein: Raumfahrt, Sonnensystem, Sterne, Galaxien und Kosmologie. Außerdem enthält es viele praktische Tipps für eigene Beobachtungen. Sternkarten für jeden Monat runden das mit zahlreichen aktuellen Farbfotos und schönen Grafiken ausgestattete Buch ab – ein Highlight im Internationalen Jahr der Astronomie. Mehr unter: www.kosmos.de.

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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Gei|ge|rin  〈f. 22; Mus.〉 weibl. Geiger

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