Mobile genetische Elemente tummeln sich gleich in mehreren Klassen im menschlichen Genom. Die wichtigsten im Überblick:
· DNA-Transposons: Sie machen mit 300 000 Stück rund drei Prozent unseres Genoms aus. Oft schneiden sie sich selber aus dem Genom heraus, um sich an anderer Stelle neu einzugliedern. Status: beim Menschen keine Aktivität.
· Retrotransposons: Bei ihrer Vermehrung entsteht eine RNA-Kopie, die in Eiweiße übersetzt wird. Erst dann kann das Enzym Reverse Transkriptase, eines dieser Eiweiße, die RNA in DNA umschreiben, die sich an einer neuen Stelle ins Genom integriert. Von ihnen gibt es zahlreiche Untergruppen:
· LINEs: Sie machen mit 850 000 Exemplaren 21 Prozent unseres Genoms aus. Die wichtigsten Vertreter gehören zur Gruppe LINE-1. Status: 80 bis 100 Vertreter von LINE-1 können noch aktiv springen.
· SINEs: Sie sind alleine unfähig zu einem Platzwechsel, da ihnen die Enzyme dafür fehlen. Die wichtigste Gruppe sind die Alu-Elemente mit 1,1 Millionen Vertretern und 10 Prozent Anteil am Genom. Status: Einige Tausend sind „passiv“ vermehrungsfähig, indem sie die Reverse Transkriptase von LINEs kapern.
· LTR-Retrotransposons: Sie gelten als moderner und stellen 8,3 Prozent unseres Genoms. Eine Untergruppe, die Humanen endogenen Retroviren (HERV), hat besonders große Ähnlichkeit mit aktiven Retroviren, etwa HIV. Status: beim gesunden Menschen inaktiv. Einige HERV sind mitunter in Tumorgewebe aktiv. Ob sie aber wirklich eine Rolle bei Krebs spielen, ist unklar.