Der frühe Tod ihres Kindes verkürzt nach einer dänischen Studie das Leben der Eltern. Forscher um Jørn Olsen von der Aarhus Universitet hatten die Daten von mehr als 21000 Eltern erfasst, deren Kinder vor Beendigung ihres 18. Lebensjahrs gestorben waren. Sie wurden mit denen von 300000 Eltern verglichen, deren Kinder noch am Leben sind. Dabei stellte sich heraus, dass Mütter innerhalb von vier Jahren nach dem Verlust ihres Kindes viermal eher Selbstmord begingen oder einen schweren Unfall erlitten. Außerdem war bei diesen Frauen die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung um 44 Prozent höher. Und sie waren anfälliger für Herz- und Kreislaufschädigungen. Väter reagierten gesundheitlich zwar nicht so stark, bei ihnen stieg aber das Risiko eines schweren Unfalls oder Selbstmordes um das Doppelte. Olsen macht Stress für das erhöhte Gesundheits- und Suizidrisiko verantwortlich, da dieser für hohen Blutdruck sorge und so die Wahrscheinlichkeit einer Herzkrankheit vergrößere. Oft tränken die unglücklichen Eltern auch mehr Alkohol und rauchten zu viel.
Hans Groth