Vor über 100 Jahren führte Max Planck das Energiequantum in einem „Akt der Verzweiflung“ in die Physik ein. Energie in unteilbare Quanten zu verpacken – das widersprach damals allen Regeln der klassischen Physik. Aber nur so ließ sich die Strahlung eines schwarzen Körpers angemessen beschreiben. Seither sind unzählige Bücher über die Quantenphysik erschienen. Grundlegend Neues hat auch der Physiker Kenneth W. Ford nicht zu berichten. Aber: Er gibt eine ausgezeichnete Einführung in die schwierige Materie für alle, die sich zum ersten Mal damit beschäftigen.
Ford hat in Harvard und Princeton Physik studiert. Bis 1993 leitete er das American Institute of Physics und ist seither Hochschullehrer und Buchautor mit dem Ziel, einem breiten Publikum physikalisches Wissen zu vermitteln. Das macht er in seinem Buch fundiert, gründlich und sehr verständlich. Ausführlich erläutert er Grundbegriffe von Physik und Quantenphysik und schildert, wie die Quanten im letzten Jahrhundert die Physik revolutionierten. Sehr detailliert – und ausführlicher als in den meisten anderen Büchern zur Quantenphysik – behandelt er die zahlreichen (Elementar-)Teilchen und Teilchenmodelle, die mit und aus der Quantenphysik entstanden sind. Auf die beliebten esoterischen Überhöhungen verzichtet er dabei wohltuenderweise.
Den Schluss des Buchs bildet ein Anhang von 60 Seiten, der neben Angaben zu Maßen, Größen und Teilchenfamilien zu jedem Kapitel etliche Fragen bietet, anhand derer der Leser sein Wissen überprüfen kann. Ein Antwortkatalog steht im Internet. Heinz Horeis
Kenneth W. Ford WIE KLEIN IST KLEIN? Eine kurze Geschichte der Quantenphysik Ullstein, Berlin 2008 397 S., € 19,90 ISBN 978–3–5 50–08715–8