Der amerikanische Forscher Daniel Bodansky hat in einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes belegt, wie schlecht die Umwelt in Kriegszeiten geschützt wird – trotz geltenden Kriegs- und Umweltvölkerrechts. Bodansky bestreitet nicht, dass im Krieg vor allem der Schutz der Zivilbevölkerung im Vordergrund stehen muss, aber er fordert, dass auch die Umwelt erhalten werden soll, da sie schließlich die Lebensgrundlage der Menschen sei.
Als Beispiele nennt der Völkerrechtler von der University of Georgia in Athens die Zerstörung von Ölfeldern oder die Bombardierung von chemischen Fabriken, die lang anhaltende Umweltschäden zur Folge haben. Bodansky möchte die Militärs deshalb möglichst bald dazu verpflichten, die Auswirkungen auf die Umwelt bei ihrer Zielauswahl zu berücksichtigen. Langfristig schlägt er neue Völkerrechtsregeln vor. Der Wissenschaftler setzt sich zum Beispiel für ein Verbot von militärischen Aktionen in international anerkannten Naturschutzgebieten ein.
Hans Groth