Die in Europa und den USA beliebte Paranuss kann nicht auf Plantagen gezüchtet werden. Sie wächst nur in den Urwäldern Brasiliens, Perus und Boliviens. Doch nach einer Studie von Forschern um Carlos Peres von der University of East Anglia im britischen Norwich ist der Bestand von Paranuss-Bäumen durch Übererntung stark gefährdet. Die Wissenschaftler hatten im brasilianischen Amazonasgebiet verschiedene Paranuss-Populationen untersucht und dabei festgestellt, dass in Gebieten, in denen besonders intensiv geerntet wird, der Bestand an Jungbäumen extrem gering ist. Peres: „Hier ist das Ökosystem gestört, weil der natürliche Regenerationszyklus unterbrochen wurde.”
Dennoch wollen die Forscher die Ausfuhr der Nuss nicht stoppen, da sie für viele Brasilianer ein sicheres Einkommen bedeutet. Jährlich werden aus dem südamerikanischen Land 45000 Tonnen Paranüsse im Wert von 33 Millionen Dollar exportiert. Allerdings fordert Peres eine nachhaltigere Bewirtschaftung, sonst drohe der Kollaps dieser Industrie. Denkbar sei – ähnlich wie bei der Fischerei – eine Erntequote.
Hans Groth