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Training fürs Zahnfleisch

Gesundheit|Medizin

Training fürs Zahnfleisch

Wenn man Zähne verliert, gehen sie nicht allein: Mit der Zeit schrumpft auch der Kieferknochen. Wer sich dann nach Jahren mit einer losen Prothese für Zahnimplantate entscheidet, hat häufig ein Problem: Sein Knochen ist nicht mehr breit oder, schlimmer noch, nicht mehr hoch genug, um die Titanschrauben aufnehmen zu können, die bei Implantaten eine Art künstliche Wurzel bilden. Helfen kann dann ein Knochenaufbau: „Dazu wird der Knochen freigelegt und ein Transplantat darauf befestigt, das sich innerhalb von vier bis sechs Monaten in körpereigenen Knochen umwandelt“, erklärt Dogan Kaner, Implantologe an der Charité in Berlin.

Allerdings gelingt das nicht immer. Wenn sehr viel neuer Knochen benötigt wird, muss das Zahnfleisch zu stark gedehnt werden, um über das vergrößerte Stück zu passen. Kaner und sein Kollege Anton Friedmann von der Universität Witten-Herdecke haben dafür jetzt eine ungewöhnliche Lösung gefunden: Sie dehnen das Zahnfleisch vor. In eine Zahnfleischtasche wird dazu ein zylinder- oder linsenförmiges Kunststoffkissen gelegt, das sich nach und nach mit Körperflüssigkeit vollsaugt und langsam ausdehnt. Das Zahnfleisch wächst dabei mit, sodass es anschließend gut über den neuen Knochen passt. „Auf diese Weise können wir auch an solchen kritischen Stellen Knochen aufbauen, an denen das vorher nicht möglich war“, sagt Kaner. In einer ersten Studie hat sich die Methode bereits bewährt: Die Komplikationsrate war um den Faktor 10 niedriger als sonst.

Kaner und Friedmann gehören zu den wenigen Zahnärzten, die das Verfahren bereits in ihrer Praxis anbieten. Sie sind überzeugt, dass es sich mit der Zeit durchsetzen wird – auch wenn gesetzlich Versicherte die Kosten selbst tragen müssen.

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Per|chlor|säu|re  〈[–klor–] f. 19; Chem.〉 eine Chlorsauerstoffsäure

Pep|ton  〈n.; –s, –to|ne; Biochem.〉 bei der Verdauung von Proteinen entstehendes, hochmolekulares, wasserlösl. Abbauprodukt, als Nährpräparat verwendbar [zu grch. peptein … mehr

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