Sich abends entspannt in den Fernsehsessel plumpsen zu lassen und bei einem Glas Wein einen Film zu genießen – das war einmal, wenn es nach Thomas Linner von der Technischen Universität München geht. Er möchte die Menschen an ihrem Lieblingsplatz zur Bewegung anregen.
Dahinter verbirgt sich Bizarres: Linner arbeitet mit seinen Kollegen an einem Sessel, der den darin Sitzenden zum Zappelphilipp werden lässt. Das Prinzip ist dem einer Videospiel-Konsole abgeschaut. Per Fernbedienung wählt man am Fernseher ein Sport- oder Spielprogramm aus, bei dem man etwa mit den Füßen gegen die Unterkante des Sessels drücken oder mit den Armen kreisende Bewegungen ausführen soll. Mikrosensoren im Sessel sowie ein Zusatzgerät, das der Nutzer an einem Gürtel trägt, registrieren die Bewegungen und informieren auf dem Bildschirm über eventuelle falsche Belastungen.
Wenn man die Übungen beherrscht, so die Forscher, kann man bei der Ausführung sogar seinen Lieblingsfilm anschauen. Ob allerdings die rechte romantische Stimmung bei „Vom Winde verweht“ aufkommt, wenn man dabei wild mit Armen und Beinen rudert, ist zweifelhaft.