Holger Puchta vom Botanischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat vom Europäischen Forschungsrat einen „Advanced Researcher Grant“ erhalten. Die knapp 2,5 Millionen Euro sollen die Arbeiten des Molekularbiologen unterstützen. Puchta erforscht mit seinem Team Möglichkeiten, wie die Vererbung bei Kulturpflanzen gezielt gesteuert werden kann, um deren Eigenschaften zu verbessern.
„Wir wollen die Vererbung von einem ungerichteten in einen gerichteten Prozess verwandeln“, erklärt der Wissenschaftler. „ Dann können wir konkret im Voraus bestimmen, welche Eigenschaften wir übertragen.“ Puchta entwickelt unter anderem Techniken, um Eigenschaften von Wildpflanzen auf Kulturpflanzen zu übertragen – zum Beispiel Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge. Ziel sind dabei aber nicht klassisch gentechnisch veränderte Organismen, sondern eine Neuprogrammierung der natürlichen Vererbung. Als Beispiel nennt Puchta Tomaten, die widerstandsfähig gegen Extremwetter und Schädlinge sind, aber trotzdem aromatisch schmecken.