Immer wieder erkranken in Asien, Afrika und Lateinamerika Menschen an der Pest – die einstige Geißel der Menschheit ist noch lange nicht besiegt. Inzwischen haben sich Resistenzen gegen gängige Antibiotika gebildet, außerdem besteht die Gefahr, dass Terroristen die Pest als biologische Waffe einsetzen. Um so dringender ist die Entwicklung eines Impfstoffes.
US-Forscher der Arizona State University in Tempe haben jetzt an Meerschweinchen ein vielversprechendes Vakzin gegen Lungenpest getestet. Das Team um Charles Arntzen entwickelte den Stoff auf der Basis der beiden Proteine F1 und V, die der Pesterreger Yersinia pestis zur Infektion von Menschen benutzt.
Die Wissenschaftler gewannen die Eiweiße aus gentechnisch veränderten Tabakpflanzen. Sie züchteten sie getrennt und auch als ein kombiniertes Fusions-Protein. Danach injizierten sie die Stoffe Meerschweinchen, ließen den Tieren Zeit, Antikörper zu entwickeln, und setzten sie dann in einem Sprühnebel Yersinia pestis aus – was normalerweise zu einer tödlichen Infektion führt. Resultat: Knapp drei Viertel der Nager überlebten. Arntzen fand heraus, dass diejenigen Tiere, die mit dem V-Protein geimpft worden waren, die besten Überlebenschancen hatten. Sollte das Vakzin auch beim Menschen wirken, könnte es nach Angaben der Forscher preisgünstig und in großen Mengen produziert werden.