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Die Helfer des Dschingis Khan

Geschichte|Archäologie

Die Helfer des Dschingis Khan

Als Auftakt zum 800-jährigen Jubiläum des mongolischen Großreichs im Jahr 2006 feiert die Bundeskunsthalle Bonn dessen legendären Gründer: Dschingis Khan. Aus seiner Hauptstadt Karakorum zeigt sie ältere und ganz neue archäologische Funde. Rüstungen und Waffen, Münzen und Bücher illustrieren sein Staats- und Militärwesen, prachtvolle zeitgenössische Gemälde veranschaulichen das Leben am Hof der Khane. In seiner Blütezeit erstreckte sich das mongolische Reich vom Pazifischen Ozean bis nach Mitteleuropa.

Sein mythenhafter Aufstieg begann mit einer Tragödie. Als Temüdjin, der als Dschingis Khan in die Geschichte eingehen sollte, neun Jahre alt war, wurde sein Vater von Feinden vergiftet. Die Familie musste sich allein durch die mongolische Steppe schlagen. Dort wurde ihr das letzte verbliebene Gut geraubt: acht Pferde. Zurück blieb ein stummelschwänziger Brauner, den man für die Jagd auf Murmeltiere verwendete. Doch Temüdjin, so erzählt es die Legende, setzte den Räubern mit dem verbliebenen Tier nach und eroberte die gestohlenen Pferde zurück. Diese Mischung aus Furchtlosigkeit und Abenteuerlust ließ ihn schließlich zum Herrscher über ein Weltreich werden. Als Vasall des Khans der Kereity, eines mächtigen mongolischen Stamms, entwickelte sich Temüdjin zunächst zu einem berühmten Feldherrn. Im Frühjahr 1206 wurde er zum Khan – zum obersten Herrscher der Mongolen – gewählt. „Dschingis Khan“ bedeutet „ rechter Weltherrscher“ oder „ozeangleicher Herrscher“. In den folgenden Jahren führte der neue Mann an der Macht seine mehr als 100 000 Soldaten erfolgreich gegen China, das damals reichste Land Asiens.

Zwei Dinge machten die mongolischen Kämpfer allen Gegnern überlegen: ihre Waffen und ihre Pferde. Die Reflexbögen aus Maulbeer- und Ulmenholz verwandelten die Pfeile aus Kamelknochen in durchschlagende Waffen. Zur Ausstattung eines jeden Kriegers gehörten außerdem ein Schild, ein Krummsäbel, eine Lanze und eine Rüstung.

Auch die von den Mongolen gerittenen Przewalski-Pferde waren mit einem fünfteiligen Panzer aus Leder geschützt. In 25 Tagen, so haben Untersuchungen ergeben, konnten die Tiere 1800 Kilometer zurücklegen. Ihre Ausdauer und Genügsamkeit machten sie ebenso legendär wie ihre Reiter. Die saßen während eines Kampfes nicht im Sattel, sondern standen auf Zehenspitzen in den runden Steigbügeln. Dadurch konnten sie sich blitzschnell nach allen Seiten drehen und waren im Stande, schon nach rechts zu zielen, während sie noch nach links schauten, oder aus vollem Galopp heraus nach hinten zu schießen – ein oft kampfentscheidender Vorteil.

Redaktion: Bettina Gartner

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Friedrich-Ebert-Allee 4 www.bundeskunsthalle.de

53113 Bonn Eintritt: € 7,– (ermäßigt € 3,50)

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