Der Physiologe Hanns Hatt von der Universität Bochum ist mit dem renommierten Philip Morris Forschungspreis ausgezeichnet worden. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld von 25 000 Euro verbunden. Die Jury würdigte damit Hatts Forschungen über Riechzellen und den Geruchssinn. Der 58-Jährige konnte als Erster bei einem der rund 350 verschiedenen Riechrezeptoren in der menschlichen Nase bestimmen, welchen Duft er wahrnimmt. Er fand heraus, dass dieser Rezeptor nur durch den Geruch von frischer Meeresbrise – so genanntem Helional – aktiviert wird. Ein zweiter von ihm kürzlich untersuchter Rezeptor reagierte dagegen nur auf Zyklamal: den Duft von Maiglöckchen. Den Rezeptor fand Hatt überraschenderweise nicht nur in der Nase des Menschen sondern auch in dessen Spermien. Der Wissenschaftler wies damit nach, dass sich Spermien auch durch Riechen orientieren. Sie folgen auf ihrem Weg zur Eizelle dem Geruch von Zyklamal, der von der Gebärmutter abgegeben wird.
Hatts Ziel ist die Charakterisierung aller 350 Riechrezeptoren. So ließen sich unter anderem unangenehme Gerüche durch „Gegendüfte“ überdecken oder neue Geruchssensoren konstruieren. Denkbar wären auch Verhütungsmittel, die die Rezeptoren bei Spermien blockieren.