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Eureka erwache

Allgemein

Eureka erwache
„Frühlings-Szenario“ die Technologie-Initiative neu beleben

Die 1985 unter Federführung von Frankreich und Deutschland ins Leben gerufene Eureka-Initiative (European Research Coordination Agency) dümpelt in der Flaute. „Zu viele Projekte und zuwenig Geld“, bringt Dr. Stefan Kuhlmann vom Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe die Sache auf den Punkt. Mitte der achtziger Jahre hatte sich Eureka mit 17 europäischen Gründerstaaten konstituiert. Die Idee war vielversprechend: Die technologische Aufholjagd der Europäer gegenüber den USA und Japan sollte nicht von oben herab geplant oder gar verordnet werden – dabei hätte nur Praxisfernes herauskommen können. Statt dessen durften Unternehmen und Forschungseinrichtungen in direkter Absprache ihre Projekte definieren. „Dieses Modell war hervorragend geeignet, um Marktnähe und grenzüberschreitende Kooperationen zu organisieren“, erklärt Monika Bürvenich vom Eureka-Büro in Bonn. Die Stärke dieser Konstruktion – daß die Industrie letztlich die Projekte bestimmte – droht nun den derzeit 697 Eureka-Vorhaben den Garaus zu machen: Aus nationalen Forschungsbudgets fließen kaum noch Gelder, und die Industrie will nicht zum Hauptfinanzier werden.

Ein internationales Team ist nunmehr angetreten, die Technologie-Initiative zu retten. In vier aufeinanderfolgenden Szenarien, benannt nach den vier Jahreszeiten, soll Eureka für das 21. Jahrhundert auf Kurs gebracht werden. Das auf einer Ministerkonferenz in Istanbul Mitte 1999 beschlossene „Frühlings-Szenario“ soll zunächst die Beteiligung der Industrie verstärken. Neuen Schwung erhoffen die Partnerländer von dem am 1. Juli 1999 begonnenen, einjährigen Eureka-Vorsitz Deutschlands. „Wir werden die Dynamisierung Eurekas insbesondere im Interesse der mittel- und osteuropäischen Länder ausbauen sowie die kleinen und mittleren Unternehmen unterstützen“, versichert Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD). Im Juni 2000 soll Eureka dann, im Rahmen der Weltausstellung „Expo 2000“ in Hannover, just 15 Jahre nach der Gründungskonferenz zu neuer Blüte geführt werden.

EURO-TICKER

Leitlinien. Finnland und Deutschland entwickeln gemeinsam im Eureka-Projekt Nummer 1626 Leitlinien zur Unternehmensentwicklung im internationalen Wettbewerb. Vier deutsche Elektrotechnik-Firmen kooperieren hierzu mit finnischen Partnern und dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung.

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Hilfestellung. Eine „EUREKA Toolbox“ – Tips für kleine und mittlere Unternehmen für das Management von Eureka-Projekten – vermittelt das EUREKA-Büro, Königswintererstr. 522 – 524, 53227 Bonn. Internet: www.kp.dlr.de/EUREKA/publikationen.htm

Know-how. Beim Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft fungiert das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) als kompetenter Ansprechpartner für Eureka- Projekte. Kontakt: Dr. Stefan Kuhlmann, Tel.: 0721/ 6809-170, E-Mail: skisi.fhg.de EURO-TALK

Mit dem wallonischen Sozialisten Philippe Busquin (58) übernimmt in der neuen EU-Kommission wieder ein französischsprachiger Politiker die Verantwortung für Forschung und Bildung in der Brüsseler Behörde. Er ist Nachfolger der umstrittenen EU-Kommissarin Edith Cresson.

Mit dem gleichen Parteibuch und der Muttersprache erschöpfen sich aber schon die Gemeinsamkeiten. Der einstige belgische Sozialminister (1988) gilt als diplomatisch und kompromißbereit – Tugenden, die nicht zu den Stärken Cressons gehörten. Dies hat dem dennoch durchsetzungsfähigen Belgier im eigenen Land in allen politischen Flügeln Wohlwollen eingetragen. Mit der Forschungs- und Wissenschaftslandschaft ist der auf kollegialen Führungsstil bauende Busquin durchaus vertraut. Der Wallone gehört zu den raren Politikern, die mit gleich drei Universitätsabschlüssen aufwarten können: Er promovierte an der Lütticher Universität in Biologie und Umweltwissenschaften, zusätzlich legte er ein Examen in Philosophie ab. Über seine Pläne als EU-Forschungskommissar will sich Busquin erst nach der Bestätigung durch das Europäische Parlament äußern. In der jüngsten Dioxin-Affäre im eigenen Land hat sich der Wallone als Trouble-shooter Meriten verdient. Keine schlechte Voraussetzung, um auch in der Brüsseler EU-Generaldirektion Forschung aufzuräumen.

Thomas A. Friedrich

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
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