Warum ist ein Roboter faszinierender als eine automatische Waschmaschine? Gero von Randow gibt die Antwort aus eigener Erfahrung: Nachdem er dem Robot-Boten HelpMate einen Papierkorb aus dem Weg geräumt hatte, sagte der artig „Vielen Dank“ und fuhr weiter. So höflich ist natürlich keine Waschmaschine.
Den lebhaften Maschinen stellt der „Zeit“-Redakteur schon seit Jahren nach. Humorvoll erklärt er in seinem Buch, wie ein Roboter Mäuse fängt oder warum Snakebots – „Schlangenroboter“, die künftig Kernkraftwerke inspizieren könnten -, derzeit noch zu träge kriechen. Spannend und kenntnisreich berichtet er auch über die schwierige Entwicklung von Mikrorobotern.
Zahlreiche Beispiele illustrieren die Geschichte der Robotik: vom hydraulisch angetriebenen Stahlgreifer bis zum lernfähigen Roboter „Alder“, der mit zwei metallenen Fühlern seine Umgebung erkundet.
Etliche begeisterte Erfinder kommen selbst zu Wort: „Das ist das Schöne“, schwärmt ein Professor, „erst hast du eine Idee – und dann läuft sie im Labor herum.“ Auch Literaturzitate und Vergleiche der Roboter mit Vorbildern aus der Tierwelt lockern das Buch auf. Sogar Pu, der Bär, hat einen Auftritt.
Kritisch sieht von Randow militärische Robotik. Auch der „techneurotische Aufregejournalismus“, der diffuse Ängste vor Robotern weckt, bekommt einige Seitenhiebe. Am Ende seines Buches spekuliert von Randow liebevoll über eine gemeinsame Zukunft von Mensch und Maschine.
Gero von Randow ROBOTER Unsere nächsten Verwandten Rowohlt Berlin 1997 352 S., DM 42,-
Norbert Raabe