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Bilder im Dunkeln – Höhlenkunst der Eiszeit Wanderausstellung vom 30. 4. bis 31. 10. 2004

Geschichte|Archäologie

Bilder im Dunkeln – Höhlenkunst der Eiszeit Wanderausstellung vom 30. 4. bis 31. 10. 2004

Höhlenzeichnungen liegen im Dunkeln. Weshalb auch das Neanderthal Museum in Mettmann seine Besucher mit einer Taschenlampe auf Entdeckungsreise schickt. Auf 22 Stoffbahnen – jeweils 3,5 Meter breit und 2,5 Meter hoch – sind maßstabgetreue Bilder eiszeitlicher Höhlenmalerei abgedruckt. Sie hat der Fotograf Heinrich Wendel Ende der sechziger Jahre in Spanien und Frankreich abgelichtet– eine weltweit einzigartige Sammlung. Wer auch immer das kleine Pferd in der Höhle von Pergouset gemalt hat, er konnte es weder beim Zeichnen sehen noch anschließend betrachten. So verwinkelt ist die Stelle, die der Künstler für sein Werk gewählt hat.

Der Großteil der eiszeitlichen Höhlenmalerei war nicht für die Augen anderer bestimmt – sondern hinter Felsvorsprüngen versteckt oder winzig klein. Warum die umherziehenden Jäger und Sammler vor 35 000 bis 12 000 Jahren diese Bilder überhaupt anfertigten, ist nach wie vor umstritten. Der Düsseldorfer Fotograf und Bühnenbildner Heinrich Wendel war überzeugt: Die bemalten Höhlen dienten als Kultstätten. Etwa 50 von ihnen hat der langjährige Ausstattungsleiter der Deutschen Oper am Rhein von 1968 bis 1970 in Frankreich und Spanien fotografiert. Das Ergebnis: 3000 Dias – die weltweit größte Sammlung dieser Art. Viele der abgelichteten Motive sind heute im Orginal nur noch schwach erkennbar. Somit hat Wendel sein Ziel erreicht: Er wollte konservieren und dokumentieren – mit Panoramafoto und Detailaufnahme. Alles, was er dafür brauchte, war eine Spiegelreflexkamera, einen Elektroblitz und einen lichtempfindlichen Film. Aus unterschiedlichen Perspektiven fotografierte er die typischen eiszeitlichen Malereimotive: Pferde und Wisente, Mammute und Auerochsen, Mischwesen aus Mensch und Tier – die wahrscheinlich Zauberer oder Schamanen darstellen. Kreise, Punkte, Linien und Vierecke – deren Symbolgehalt heute meist nicht mehr nachvollziehbar ist. Erstaunlich ist auch, warum Alltagsszenen, Bäume, Sterne, Wolken, Regen, Berge und Flüsse in den Darstellungen fehlen. Für ihre Arbeit benutzten die Künstler der Eiszeit Pinsel aus Zweigen, kleine Fellbüschel oder die Fingerkuppen. Wer eine große Fläche bemalen wollte, der nahm Farbpulver in den Mund, mischte es mit Wasser und sprühte es mit gespitzten Lippen oder mit Hilfe eines Rohrs an die Wand. Redaktion: Bettina Gartner

Neanderthal Museum

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